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1. Stunde (Verwaltungsperformance)

Die Performance als Büro der Verwaltung ihrer selbst. Das Stück spielt im Büro. Umringt von 3 Sekretätinnen, führt der „Chef“ sein Kunstunternehmen. Anhand von exemplarischen Situationen wird in 14 Szenen bei permanenter, konsequenter Überarbeitung desselben, Büroalltag und Arbeitsleben demonstriert. Das heißt, die Szenerie des Erwerbslebens dient als Ausgangspunkt, wird verfremdet, um die Theatersitutation zu differenzieren. Dabei wird der Eindruck der Büroatmosphäre nicht simuliert oder karikiert, sondern stellt sich aus eigener Notwendigkeit dar.

theater performance münchen

in 14 Einheiten = Schüben

Die Performance als Büro der Verwaltung ihrer selbst

Das Stück spielt im Büro. Umringt von 3 Sekretätinnen, führt der „Chef“ sein Kunstunternehmen. Anhand von exemplarischen Situationen wird in 14 Szenen bei permanenter, konsequenter Überarbeitung desselben, Büroalltag und Arbeitsleben demonstriert. Das heißt, die Szenerie des Erwerbslebens dient als Ausgangspunkt, wird verfremdet, um die Theatersitutation zu differenzieren. Dabei wird der Eindruck der Büroatmosphäre nicht simuliert oder karikiert, sondern stellt sich aus eigener Notwendigkeit dar.

Hierzu ist das Geschehen durch das immer wiederkehrende Kaffeeritual gegliedert. Der Kaffee ist das zentrale Motiv. Er beschleunigt die Aktionen und setzt fiktive Spannungsbögen. Im Raum befindet sich ein Kreuzweg, der rechts und links mit je 7 Stationen das Reliquienschränkchen – die Kaffeemaschine enthaltend – flankiert.

Das Wort Knalleffekt ist wörtlich genommen: 14 Kaffeersatzpackungen werden zur Akzentuierung der Abteilungen gesprengt. Als Schulung eine Abhandlung über den Kaffeegenuß. Das Erscheinen des Kaffees im 17. Jahrhundert steht in Wechselwirkung mit gesellschaftlichen Veränderungen.

Darsteller, Ablauf, Struktur, Licht, Ton und Materialien – die theaterbildenden Elemente – werden hinterfragt und sie erzählen beiläufig und ungezwungen ihre eigene, dem Handlungszusammenhang verpflichtete Geschichte. Die Themen der 1. Stunde bleiben davon unberührt. In diesem Funktionszusammenhang legitimieren sie sich gegen Willkür und Beliebigkeit, ohne sich in der Abstraktion zu verlieren, mit der sie reichlich spekulieren. Auch die Hinterfragung, die auszuarten neigt, wird hinterfragt und zu Disposition gestellt – als Ritual zelebriert:  Internas auf dem Apfeltischchen.

Eine funktionale Objektinstallation gegen Haltungsschäden der Kopflastigkeit. Abschied vom erkalteten Material. Die 1. Stunde übertrifft die mimetischen Tendenzen der aktuellen Kunst, übersteigt die Simulationserwartungen, unterläuft die Aufführungssituation, intensiviert ihren unmittelbaren Charakter mit authentischem Material, um das Vorstellungsvermögen des Theaters zu erweitern.

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Verwaltungsperformances