Fast alle können sich an Situationen erinnern, in denen sie als Kind Kleidungsstücke anziehen mussten, die ihnen von den Eltern aufgezwungen wurden und sie vor anderenblöd oder uncool aussehen ließen. Die damit verbundene „Verzweiflung“ des Rausgeworfenseins ist Ausgangspunkt unserer Identifikation als JEANSGRUPPE.Die JEANSGRUPPE verkörpert unsere geheime Sehnsucht, sich aus dem allgemeinen Schönheits- und Selbstrepräsentationswettbewerb auszublenden. Sie hat keinen Glamour, keine strahlende Vorderseite. JEANSGRUPPE ist nicht Trash, nicht Camp im Sinne von Pop, dazu fehlt das Augenzwinkern, das ironische Drüberstehen.
Fast alle können sich an Situationen erinnern, in denen sie als Kind Kleidungsstücke anziehen mussten, die ihnen von den Eltern aufgezwungen wurden und sie vor anderenblöd oder uncool aussehen ließen. Die damit verbundene „Verzweiflung“ des Rausgeworfenseins ist Ausgangspunkt unserer Identifikation als JEANSGRUPPE.Die JEANSGRUPPE verkörpert unsere geheime Sehnsucht, sich aus dem allgemeinen Schönheits- und Selbstrepräsentationswettbewerb auszublenden. Sie hat keinen Glamour, keine strahlende Vorderseite. JEANSGRUPPE ist nicht Trash, nicht Camp im Sinne von Pop, dazu fehlt das Augenzwinkern, das ironische Drüberstehen. Die Mitglieder der JEANSGRUPPE tragen unvorteilhafte Perücken und kleiden sich ausschließlich in unmoderne, gelblich-geblichene, billig-stonewashed Jeansklamotten der unangenehmen Art („Ostmoderne“). Erniedrigende Applikationen, jeansige Accessoires, demütigender Muttersöhnchenchic, (Jeans-) Stoff gewordenes ästhetisches Elend. Jede*r für sich eher unscheinbar, aber in der Häufung erschreckend präsent. Dezent-verdruckste, freundlich-unaffektierte Rituale, leise Gesänge und minimalistische Tänze machen den Zauber der JEANSGRUPPE aus. Sie besteht aus bis zu 11 Individuen, die wie ein Körper agieren. Die meisten Zeugen unserer Aktionen lassen sich von der Banalität der reinen Oberfläche der JEANSGRUPPE nicht täuschen. Die JEANSGRUPPE hat eine „dunkle Seite“, ein „Geheimnis“. Sie verfügt über ein vielschichtiges Innenleben und ein komplexes System von Aktionsmöglichkeiten. Dass die JEANSGRUPPE nicht vordergründig politisch oder sozialkritisch agiert, nicht explizit Globalisierungskritik betreibt oder sich auf cultural- oder genderstudies bezieht, diese Problematiken aber impliziert, macht ihren Charme und das tiefere Surplus aus. „Die JEANSGRUPPE ist unscheinbar, von dämonischer Harmlosigkeit. Ihre resignierend kleine Distanz zum Alltag macht die leise Irritation zum banalen, aber drastischen Ereignis. Jeder Hüter jeglicher Ordnung fühlt bei einer derartig verdächtigen Anhäufung von zur Gruppe geballten Individuen ein deutliches Kribbeln im Amtsorgan. Wo die JEANSGRUPPE auftaucht, schlägt der Alltag Wellen.“
(Alfred Komarek im Katalog zum Festival der Regionen in Oberösterreich, )